Literatur
ADS bei Erwachsenen
Ryffel-Rawak, D.: ADS bei Erwachsenen. Huber: Bern 2003 (Amazon)
Dieses Buch kann als Einstieg ins Thema ADS
bei Erwachsenen heran gezogen werden, da es
anhand von Fallbeispielen einen anschaulichen
Überblick über die Symptomatik von
ADS bei Erwachsenen gibt. Abgerundet wird es
durch einen kurzen theoretischen Teil von
wenigen Seiten.
Christian Steinle
Krause/Krause: ADHS im Erwachsenenalter. Schattauer 2002 (Amazon)
Dieses Buch ist kein Betroffenen-Ratgeber,
eigent sich jedoch auch für Betroffene.
Zwar finden sich darin keine plakativen
Einzelfallbeschreibungen, dafür jedoch ein
umfassender Überblick über
Behandlungsansätze,
bei dem auch detailiert
auf Möglichkeiten der Medikation eingegangen wird.
Für die fundierte Beschäftigung
mit ADS bei Erwachsenen ist es die erste Wahl
unter den deutschsprachigen Publikationen. Es
werden viele Fragen kurz, jedoch präsize und
zufriedenstellend beantwortet. Durch Quellenangaben
bietet es die Möglichkeit sein Wissen durch
Studium der Quellen zu vertiefen.
Wer sich nur ein Buch über ADS bei Erwachsenen
kauft sollte trotz des Preises von 29,95 EUR zu diesem
greifen, da es Klasse statt Masse bietet.
Christian Steinle
Claus/Aust-Claus/Hammer: A-D-S. Das Erwachsenen-Buch. Oberstebrink 2002 (Amazon)
Dieses Buch bietet ein plakative reich
illustrierte leicht zu lesende Einführung
ins Thema ADS bei Erwachsenen anhand von
ausgewählten Fallbeispielen. Anschließend
wird mit dem Opti-Mind-Konzept eine Methode zur
Strukturierung des Alltags vorgestellt. Die jedoch
weder revolutionär noch ADS spezifisch ist, sondern eher
eine Sammlung alt bekannter Tips zum Selbstmanagement.
So man als Betroffener diese Selbstmanagement Tips
schon kennt bzw. erfolglos versucht hat seine ADS
Problematik damit in den Griff zu bekommen, lohnt sich
der Kauf kaum, und ich rate eher zum Buch von Krause und Krause.
Boshafterweise könnte man dem Opti-Mind
Konzept unterstellen, daß es auf den Punkt gebracht
auch nichts anderes ist als eine etwa 100 Seiten lange
Ausführung, daß es zum Erfolg führe wenn
man sich nur anstrenge, einen sehr detailierten
Terminplaner und ein regelmässiges routiniertes
Leben führe. Die meisten Betroffenen kennen solche
gut gemeinten Tips, scheitern jedoch einfach an der Umsetzung.
Denn genau in der Steuerung des eigenen Verhaltens
(Impulsivität, Antrieb, Aufmerksamkeit), der Unfähigkeit
Begonnenes konsequent und ausdauernd umzusetzen liegt
doch mitunter das Problem vieler Betroffener. Daher scheint es mir
paradox dazu aufzufordern sein Verhalten mit Hilfe der
Anleitung des Buches selbst zu steuern und gar gravierend zu verändern.
Eventuell
funktioniert das in weniger schweren Fällen von ADS
bei denen weder Medikation noch Psychothreapie für
nötig gehalten wird. Nur frage ich mich, ob bei so schwacher
Symptomatik überhaupt die Diagnose ADS gestellt werden
kann, zumal dann wenn die so beseitigten Probleme folglich lediglich an
mangelndem Wissen und nicht an einem generellen Defizit
der Verhaltenssteuerung trotz vorhandenem besseren Wissen gelegen
haben können.
Christian Steinle
Wender, Paul H.: Aufmerksamkeits- und Aktivitätsstörungen bei Kindern,
Jugendlichen und Erwachsenen. Kohlhammer 2002 (Amazon)
Dieses Buch ist mitunter schon allein deswegen interessant,
weil es von einem Pionier in der ADS Forschung stammt. So war
es auch Wender der in dern 1970er erstmals ADS bei Erwachsenen
thematisierte.
(Für eine kurze Kritik des Inhalts muß es erst
erneut gesichtet werden... diese folgt daher erst in Kürze)
Christian Steinle
|